Bauen mit Holz wird leichter möglich – auch im größeren Maßstab

Bauen mit Holz wird leichter möglich

Bauen mit Holz kommt wieder verstärkt in Mode, schließlich ist der nachwachsende Baustoff klimaschonend. Allerdings ist er ohne weitere Vorkehrungen auch brennbar, sodass beim Holzbau besonderes Augenmerk auf den Brandschutz zu legen ist. Die Herausforderung: Wie lässt sich der Holzbau einfacher und günstiger gestalten, ohne die Sicherheit zu schmälern?

Bauen mit Holz kommt wieder verstärkt in Mode, schließlich ist der nachwachsende Baustoff klimaschonend. Allerdings ist er ohne weitere Vorkehrungen auch brennbar, sodass beim Holzbau besonderes Augenmerk auf den Brandschutz zu legen ist. Die Herausforderung: Wie lässt sich der Holzbau einfacher und günstiger gestalten, ohne die Sicherheit zu schmälern?

Düsseldorf. Die Bauministerkonferenz der Länder hat einstimmig eine neue Muster-Holzbau-Richtlinie beschlossen. Dadurch wir das Bauen mit Holz erleichtert und künftig in größerem Umfang möglich sein als bisher. So erlauben es die neuen Bestimmungen etwa, Wohngebäude unterhalb der Hochhausgrenze – also Häuser der sogenannten Gebäudeklasse 5 – in Holztafelbauweise zu errichten.

Hier war bislang nur die vergleichsweise kostspielige Massivholzbauweise zulässig. Grundsätzlich regelt die neue Richtlinie die Bauweise zur Errichtung feuerwiderstandsfähiger Bauteile für größere Mehrfamilienhäuser der Gebäudeklassen 4 und 5. Sie steckt außerdem die Anforderungen zur Planung von Holzbauten ab und gibt die Anordnung von brandschutztechnisch wirksamen Bekleidungen aus Holz vor.

Holzbau soll wirtschaftlicher werden

Bei der Holztafelbauweise kommen in einer Fabrik vorgefertigte Elemente zum Einsatz, es handelt sich also um eine Form des Fertighausbaus. Durch die serielle Vorfertigung kann das Bauen mit Holz kostengünstiger werden. Hinzu kommt, dass künftig auch ein größerer Anteil an sichtbaren Holzoberflächen zulässig ist, wodurch Kosten für Verkleidungen gespart werden können. „Damit verschaffen wir dem Holzbau in Nordrhein-Westfalen weiteres Wachstum“, freut sich NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU).

„Wir wollen das Bauen in Nordrhein-Westfalen noch einfacher, schneller und umweltschonender machen. Als nachwachsender Rohstoff leistet Holz einen wegweisenden Beitrag zur ressourcenschonenden und nachhaltigen Entwicklung des Bauwesens“, betonte die Ministerin. Der Weg dahin war lang: „Über drei Jahre haben Fachleute aus 16 Bundesländern und andere Expertinnen und Experten daran gearbeitet, das ‚Bauen mit Holz’ in Deutschland zu vereinfachen und gleichzeitig den Brandschutz zu wahren“, berichtet sie.

Übergangsregelung bis zur Freigabe durch die EU

Nordrhein-Westfalen und Bayern hatten bei dem Prozess die Initiative. Die nunmehr beschlossene neue Richtlinie muss zunächst von der EU-Kommission notifiziert werden. Im NRW-Bauministerium geht man davon aus, dass dieser Vorgang drei bis sechs Monate dauern wird. Anschließend kann NRW die neue Muster-Holzbau-Richtlinie dann als Technische Baubestimmung formal in Kraft setzen. Bis dahin hat Ina Scharrenbach per Erlass eine Übergangsregelung geschaffen.

Diese sieht nach Angaben des Ministeriums vor, „dass für die durch den Anwendungsbereich der neuen Muster-Holzbau-Richtlinie genau begrenzten Fälle eine Bauartgenehmigung nicht erforderlich ist, wenn für diese Fälle bei der Planung, Bemessung und Ausführung die von der 145. Bauministerkonferenz beschlossene Fassung der Muster-Holzbau-Richtlinie beachtet wird, da Gefahren im Sinne des § 3 Absatz 1 Satz 1 BauO NRW 2018 unter dieser Voraussetzung nicht zu erwarten sind.“

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

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