Immobilien in Corona-Zeiten: Kaufpreise rennen Mietpreisen davon

Nach fast eineinhalb Jahren Corona-Pandemie zeigen sich inzwischen deutliche Verschiebungen auf dem Wohnungsmarkt. Die Mieten stagnieren, sinken vielerorts sogar. Zugleich steigen die Kaufpreise für Wohneigentum kräftig, vor allem auch außerhalb der bislang so beliebten Großstädte und Ballungsgebiete. Dort rechnet sich ein Investment vielfach kaum noch.

Immobilien in Corona-Zeiten: Wohneigentum wird immer teurer, die Mieten dagegen nicht.

Nach fast eineinhalb Jahren Corona-Pandemie zeigen sich inzwischen deutliche Verschiebungen auf dem Wohnungsmarkt. Die Mieten stagnieren, sinken vielerorts sogar. Zugleich steigen die Kaufpreise für Wohneigentum kräftig, vor allem auch außerhalb der bislang so beliebten Großstädte und Ballungsgebiete. Dort rechnet sich ein Investment vielfach kaum noch.

Hamburg. Im ersten Quartal des Jahres 2021 sind Eigentumswohnungen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent teurer geworden. Verglichen mit dem 4. Quartal 2020 liegt das Plus bei 2,3 Prozent. Für Einfamilienhaus oder Zweifamilienhaus zeigte sich ein Anstieg von 2 Prozent, im Vergleich mit dem Vorjahr sogar um 6,3 Prozent. Das zeigt der aktuelle Wohn-Index des Beratungsunternehmens F+B.

Die Neuvertragsmieten stagnieren dagegen praktisch: Im Bundesdurchschnitt lagen sie im ersten Quartal 2021 um 0,3 Prozent unter dem Vorjahreswert, aber um 0,3 Prozent über dem Wert vom 4. Quartal 2020. Auch die Bestandsmieten zeigten eine verhaltene Entwicklung: Im 1. Quartal des laufenden Jahres lagen sie ebenfalls um 0,3 Prozent über dem Wert des vorherigen Quartals. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum zeigte sich ein Anstieg um 1,2 Prozent.

Wegen Corona: Sinkende Mieten und steigende Kaufpreise

Das ist für die Vermieter nicht einmal ein Inflationsausgleich, denn die allgemeine Teuerungsrate betrug in diesem Zeitraum 1,7 Prozent. In 25 der 50 teuersten Städte Deutschlands zeigten sich sogar sinkende Neuvertragsmieten. Die Macher der Statistik sehen in den stagnierenden Mieten und kräftig steigenden Kaufpreisen einen Effekt der Corona-Pandemie: Die Nachfrage nach Mietwohnungen sei zugunsten von Wohneigentum zurückgegangen.

Diesen Schluss legen auch andere Statistiken der letzten Monate nahe, die zu ähnlichen Ergebnissen gekommen sind – wir berichteten. Etwas gebremst ist das Preiswachstum bei Wohneigentum allerdings in den 7 großen Metropolen Deutschlands. In Köln, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart, München, Hamburg und Berlin sind die Preise bereits so hoch, dass sie viele Käufer abschrecken und die Nachfrage ins Umland abwandert.

Metropolen: Preisschraube festgedreht

Die Fachleute von F+B haben ausgerechnet, dass Kapitalanleger dort keine 2 Prozent Rendite mehr erzielen können. Für Selbstnutzer seien die Preise nur noch bezahlbar, wenn sie auf ein geerbtes Vermögen zurückgreifen können. In der teuersten deutschen Metropole, der Stadt München, werden für eine Eigentumswohnung inzwischen im Schnitt Preise von 7.030 Euro pro Quadratmeter aufgerufen.

Die größten Preisanstiege ermittelte F+B folglich in kleineren Städten. So kostete eine Eigentumswohnung in Weinstadt im 1. Quartal 2021 um 10,4 Prozent mehr als im Vorjahr, Heidelberg kam auf 8,8 Prozent und Kelkheim im Taunus auf 7,9 Prozent. Verglichen mit dem vorangegangenen Quartal legten die Preise in Freising am stärksten zu (plus 12,5 Prozent), gefolgt von Weinstadt mit 9,6 Prozent und Landsberg am Lech mit 8,1 Prozent.

Dieser redaktionelle Beitrag wurde von Haus & Grund Rheinland Westfalen verfasst.

zurück zum News-Archiv